"Am Strand"
2018, 90x90, Öl auf Leinwand
"Gegerin mit rotem Kleid"
2021, Öl auf Leinwand
"Fischköniginnen"
2018, 140x140, Eitempera auf Leinwand
"Landwehrkanal"
2019, 140x110, Öl auf Leinwand
"Limone"
2020, 90x90, Öl auf Leinwand
"Flash Light"
2020, 70x55, Öl auf Leinwand
"Zwei Mädchen"
2020, 90x90, Öl auf Leinwand
"Geheimnis"
2019, 80x60, Öl auf Leinwand
"Venus im Netz"
2019, Öl auf Leinwand
"Sinnende mit Weinglas"
2019, 140x70, Öl auf Leinwand
"Geigerin"
2018, 100x85, Öl auf Leinwand
"Nofretete"
2019, 116x90, Öl auf Leinwand
"Sitzende vor dem Spiegel"
2020, 130x100, Öl auf Leinwand
"Lehnender Akt"
2020, 70x70, Öl auf Leinwand
"Große Sitzende weiß"
2019, 140x70, Öl auf Leinwand
"Hockende"
2020, 60x40, Öl auf Leinwand
"Kindertanz"
2016, 80x60, Öl auf Leinwand
"Zwei Tanzende blau"
Öl auf Leinwand
Jalousie bedeutet "Eifersucht". Und Eifersucht ist bereits das Motiv des orientalischen, patriarchalen Gatten gewesen dafür, seine Gattin nicht alleine auf die Straße zu lassen, sondern tagtäglich im Haus zu halten.
Als kleine, vielleicht erst mühsam von den Frauen erstrittene Kompensation richtet ihr der Gatte die Möglichkeit ein, in ihren Räumen des Obergschosses aus speziell vergitterten Fenstern heraus auf die Straße zu schauen, um wenigstens auf diese Weise teilzuhaben an der Öffentlichkeit.
Ein dichtes Ornamentgitter, als kostbare Laubsägearbeit herausgeschnitten aus einer dicken Holz-oder Steinplatte erlaubt der nah herangetretenen Gattin einen ausreichenden Sehwinkel, um das Geschehen unten auf der Straße deutlich wahrzunehmen. Der draußen entfernte Passant hingegen kann beim Blick nach oben höchstens ein blitzendes Augenpaar erwischen, nichts, was ihn der vom Gatten zu eigener Ehre erklärten Schönheit seiner Gattin verfallen ließe.
Ebenso wie dieses orientalische Gitter waren auch die ersten Jalousie-Einsätze für europäische Fensterläden anfangs nicht verstellbar. Erst am 14. April 1812 meldete der Tischler Cochot in Paris seine Erfindung zum Patent an: eine mit verstellbaren und wendbaren Brettchen (Lamellen) versehene Jalousie, die dem heute noch verwendeten Prinzip entspricht.
Von nun an lag die Eifersucht des Gatten in der Hand seiner Gattin.
Rasemas Bilder dieser Ausstellung verheimlichen das, was zu sehen ist.
Sie machen den Betrachter zu dem Passanten, der von unten den begehrlichen, verbotenen Blick nach oben wirft und zwischen den scharf kontrastierenden Licht-und Schatten-Streifen nach seinem Glück sucht.
Die Flüchtigkeit der halb verborgenen, in Grafik ausgelösten Schönen, ihre mitunter gespenstisch fragmentierten Bewegungen, lassen sie körperlos, substanzlos erscheinen, und drängt uns, die vom weiß blendenden Gitter geschaffene Distanz zu überwinden und die Körper nachzulegen.
Die weißen Streifen scheinen mitunter regelmäßig, mechanisch angelegt, dann folgen sie der horizontalen Ruhe des Motivs,
Mitunter auch folgen sie seiner Turbulenz,
Mitunter auch den Gliedmaßen - wie eine Tätowierung
Mitunter auch könnte es sich um Streiflicht handeln, das von einer rotierenden Disco-Spiegelkugel ausgeht.